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Liebe zum Detail

 

Elke Krafka in „Figura“, Zeitschrift. für Theater und Spiel mit Figuren, Nr. 30,

Dorothee Schlumpf-Schürenberg erzählt in ruhigen Bildern diese Geschichte mit Handpuppen, die sie mit sehr kleinen bis kleinsten Bewegungen belebt. Diesen sensiblen Handpuppenbewegungen gehen genaue „Natur“- Beobachtungen voraus und sie erzeugen im Publikum ganz bestimmte Vorstellungen und Illusionen. So beginnt beispielsweise Das Schloss auf dem Meeresgrund mit einem gestrandeten Fisch, der nun im falschen Element um sein Leben kämpft. Jedes Zucken wirkt realistisch und geht direkt zu Herzen…..
…dazwischen entstehen die Bilder: der Strand mit der Hütte des Fischers oder das Schloss auf dem Meeresgrund mit Eintrittstor in diese fremde Welt. Die Puppen sind – bis auf den König als einziger Stabpuppe im Spiel – Handpuppen, bei denen zum Teil auch Eigenschaften visualisiert werden.....

Puppentheater als BĂĽhne des Lebens

 

Elisabeth von Hospenthal in „Appenzeller Zeitung“, 3. 4. 2000

Ein-Frau-Theater mit vielen kleinen Darstellern begeisterte im Trogener Rösslisaal

Auf Einladung der „Kronen-Gesellschaft Trogen“ brachte am Freitag die Puppenspielerin Dorothee Schlumpf, Puppentheater Marottino, beim „Bewegtes Theater im Rösslisaal“ ein Märchen für Erwachsene zur Aufführung. …
Ein volle Stunde lang lässt Dorothee Schlumpf-Schürenberg die Figuren lebendig werden, verleiht ihnen Profil. Auf faszinierende Weise wechselt sie die Stimme, spricht in allen Tonlagen, lässt das Meer rauschen, den Wind blasen. Sie gibt den Figuren nicht nur die passende Stimme; Bewegung, Gang des Königs ist königlich, des Fischers erst jugendlich, dann ungelenk greisenhaft, die des Grafen gräflich, die der Prinzessin grazil. So bekommt jede Puppe ihre Identität, kann akustisch wie auch optisch lebendig werden. Bei der Vielseitigkeit von Dorothee Schlumpf verwundert es auch nicht, dass sie ebenso allein für die auf der Panflöte gespielte Zwischenmusik sorgt….
Mit wenig Mitteln, auf einer Kleinstbühne, mit einfachen Handpuppen und viel Fantasie lässt die Künstlerin ihr Puppentheater Marottino zur grossen lebendigen Bühne des Lebens ernst und heiter, nachdenklich, übermütig und romantisch werden.

Eine Oase im visuellen Ăśberfluss

 

Ruth Rechsteiner in „Thurgauer Zeitung“, 9. 11. 1999

…Der Saal war bis zum letzten Platz besetzt, doch während der ganzen Stunde schafften es die Kinder, aufmerksam mit dabei zu sein. Sie lebten mit der Geschichte, verfolgten mit Spannung das Leben des kleinen Fischers. In einer Welt des visuellen Überflusses sind Puppentheater dieser Art Oasen zum Verweilen.

Jubiläumsjahresversammlung in Winterthur, 11. u. 12. September 1999

 

Elke Krafka in „Figura“, Zeitschrift für Theater und Spiel mit Figuren, Nr. 28; 26; 30

Mit einem umfangreichen Programm feierte die Schweizerische Vereinigung für Puppenspiel am Wochenende …ihr 40-jähriges Bestehen. In einer Werkschau wurden Figuren und Bühnenbilder des zeitgenössischen Schweizer Figurentheaters gezeigt. Sieben Aufführungen von Puppentheatern…gaben einen Eindruck ihrer Arbeit.
Dorothee Schlumpf-Schürenberg führt die Handpuppen mit grossem Einfühlungsvermögen und beeindruckender Präzision. Ihr Spiel wurde mit lang anhaltendem Applaus und standing ovations quittiert. Das Puppentheater Marottino ist ein Ein-Personen-Theater. …( Nr 28, Dez. 99).
D.S. spielte Die Baumfrau, eine Geschichte, die nach einem japanischen Volksmärchen entstanden ist und in der jetzigen Fassung bei den Thurgauer Theatertagen 1997 erstmals gezeigt wurde. In diesem sehr sensiblen und bis ins kleinste Detail gestalteten Handpuppenspiel geht es um einen Wandlungsprozess: die Bauerntochter Hanako hat eine intensive Beziehung zu einem alten Baum. …(Nr. 26, Juni 99).
Das erste Bild besteht ausschliesslich aus dem Baum, der eigentlich ein Lebensbaum ist, andere Wesen beherbergt und der auch Hanakos Freund ist. Die Handpuppenspielerin lässt sich Zeit, das Eigenleben des Baumes ausführlich und detailreich zu zeigen: die Tiere, die in ihm leben und streiten, die Geschichten, die sie sich in einer Art Kunstsprache erzählen und auch Hanakos wohliges Räkeln, genüsslich unter dem Baum liegen zu können.
Aber die Idylle wird gestört durch die als Axt gestalteten Holzfäller, die nicht nur als Vater und Sohn auftreten, sondern darüber hinaus eine Mischung aus Dummheit und Dreistigkeit darstellen. Hier wird auf beeindruckende Art der Takt ihrer Äxte zum Rhythmus dümmlicher Vernichtung und die Un- Sprache der Holzfäller zum Ausdruck unartikulierter Rohheit.
Im zweiten Bild ist aus dem Baum schon längst ein Schiff geworden, aber es bewegt sich nicht. Eine ganze Ansammlung kompetentester Experten vermag nichts daran zu ändern: der königliche Denker denkt kräftezehrend, der höchste Leibwächter Seiner Majestät hat zwar Muskelkraft, aber sonst nichts zu bieten, und so verpufft die angewandte Energie. Erst Hanako kann das Unmöglich-Erscheinende möglich machen: sie bewegt das Schiff, ist es doch in Wirklichkeit „ihr“ Baum.
Die Baumfrau ist ganz reduziert auf das Wesentliche sowohl beim Bild als auch beim Einsatz der Sprache: Sprache wird streckenweise zu einer stilisierten Kunstsprache, Handlung vermittelt sich via Rhythmus, und die Bilder sind statische Elemente, die die Konzentration auf minimalste Bewegungen zulassen. In diesem Spannungsfeld entsteht ein Spiel äusserster Verdichtung und Reduktion auf das wenige Wichtige, das Leben ausmacht. …( Nr. 30, Juni 2000).

Märchen vom Leben und Sterben

 

Andrea Masek in „Basellandschftliche Zeitung“, 21. 10. 2000

Marionettentheater/Dorothee Schlumpf gibt mit dem Märchen „Die Baumfrau“ ein Gastspiel

…die Klänge einer Panflöte stimmen das Publikum auf das Stück „Die Baumfrau“ ein. …Es spielt und musiziert Dorothee Schlumpf vom Puppentheater Marottino. Im Mittelpunkt steht, wie es der Titel ausdrückt, ein Baum, ein uralter Baum, in dem aber viel Leben steckt. …
Am nächsten Tag tauchen Vater und Sohn Axt auf und fällen den Baum. Die beiden Figuren – der dominierende Papa und der jedes Wort wiederholende Sohn – nehmen dem Tod durch Slapstick und Wortspielereien jede Düsterheit. Helles Lachen erklingt aus dem Publikum. Es tauchen im Laufe des Stückes noch einige Paare auf, die Komik ins Spiel bringen. Die Schwestern etwa, von denen die eine ununterbrochen schwatzt, während die andere zu allem nur „ja“ sagt. Dann das herumflitzende Dienerpaar oder der oberste königliche Leibwächter zusammen mit dem obersten Denker. Sie alle versuchen, das neue Schiff des jungen Königs zu bewegen, doch erst Hanako gelingt dies.
45 Minuten lang nimmt Dorothee Schlumpf das Publikum des Marionettentheaters mit in eine andere Welt – auf subtile und immer wieder witzige Art. In stimmungvollen Bildern handelt das Märchen die Themen Leben, Sterben und Aufbruch zu neuen Ufern ab.

Ein ganz besonderes Schiff

 

Sonja Augustin in „Der Landbote“ 24. 10. 97

„Die Baumfrau“ mit dem Puppentheater Marottino im Waaghaus.

…Dorothee Schlumpf führt ihre einfachen Hand- und Stabpuppen, ohne selbst in Erscheinung zu treten. Ihr mit viel heiteren Details ausgeschmücktes Spiel verläuft ruhig, mit feinsinniger Behutsamkeit, besondern Spass hat man etwa am Treiben der aus Wurzeln gefertigten Vögel oder an den untauglichen Bemühungen der Dienerschaft, das geheimnisvolle Schiff in Gang zu setzen.

15. Theatertage am See 1999

 

Anja Stehle in „Südkurier“, 24. 4. 99

Märchenhaft und nachdenklich

Schon bei der ersten Szene der „Baumfrau“, dem japanischen Märchen, das das Puppentheater Marottino zu den Theatertagen in die Bodenseeschule mitbrachte, sind die kleinen Zuschauer begeistert. Mucksmäuschenstill sind sie, als Hanako, die „Heldin“ des Stücks auftritt. Noch stiller werden sie, als die Baumfrau zum Leben erwacht…Die Stunde des Abschieds hat geschlagen, denn Holzfäller sollen am nächsten Tag Material für ein königliches Schiff besorgen… Doch Baum und Mädchen akzeptieren tapfer, dass sie sich das nächst Mal in einer anderen Form begegnen.
Die Regisseurin und Puppenspielerin Dorothee Schlumpf-Schürenberg versteht es, den Kindern Stoff, weitab von „Seid ihr alle da“?-Banalität nahezubringen. Auch die Musik macht sie für ihr „Ein-Frau-Theater“ selbst. Leises Mundharmonika- oder Flötenspiel ist die gelungene Untermalung der stimmungsvollen Bilder.
Die zweite Szene enthält eine eigentümliche Mischung aus Komik der beiden Holzfällerfiguren und der recht unverhohlenen Grausamkeit des Fäll-Manövers…Und doch entsteht etwas Schönes daraus, denn den Kindern gefällt das frisch erbaute Schiff offensichtlich. Nur dumm, dass keiner im Hofstaat des Königs fähig ist, das Ding zum Schwimmen zu bringen…endlich, das Mädchen erscheint…Die zunächst sorgfältig erschaffene Nachdenklichkeit der kleinen Zuschauer verschwindet endgültig, als der König selbst erscheint und das arme Bauernmädchen überzeugt, mit ihm die Inseln seines Königreiches zu besuchen. So ungewöhnlich der Anfang, so märchentypisch der Schluss…bei Mondaufgang.

Ein poetischen Märchen aus Japan

 

Aus :“Schwäbische Zeitung“, 24. 4. 99

Friedrichshafen – Poetisch und still ist das japanische Märchen von der Baumfrau, das das Puppentheater Marottino aus Arbon gestern vormittag zum ersten Mal bei den Theatertagen spielte….

Unaufwendig und mit urigen Handpuppen und Requisiten, die die Archaik hinter der Geschichte unterstreichen, hat Dorothee Schlumpf-Schürenberg das Märchen von Werden und Vergehen, von Veränderungen, die das Leben prägen, und dem Aufbruch zu neuen Gefilden inszeniert. Ein stimmungsvolles Kammerstück, das

Sanft und fantasievoll

 

Beatrice Müller in „Thurgauer Zeitung“, 16. 5. 2004

Puppentheater hat seine ganz eigene Faszination. Ihr ist die Arbonerin Dorothee Schlumpf schon vor einiger Zeit erlegen. Sie versteht es, mit ihrem Spiel und ihren ausdrucksstarken Figuren diese Faszination auf ihr Publikum ĂĽberspringen zu lassen.

Bürglen. Das Puppentheater Marottino hatte sich am Sonntagnachmittag im Theater Theagovia eingerichtet. Aber auch Erwachsene waren unter den Zuschauern….Sanftes Panflötenspiel war zu hören. Und eine geheimnisvolle Gestalt auf der Bühne tauchte immer mehr ins Licht. Ein mächtiger alter Baum. Kleine Wurzelwesen huschten aus seinen Ästen, begannen zu spielen. Gebannt beobachteten die Kinder, was geschah, lachten , als der Vogel die Unruhegeister verscheuchte. Schliesslich kam eine junge Frau…sie grüsste ehrfürchtig den alten Baum, legte sich für einen Moment in seinen Schatten. ...
Dorothee Schlumpf spielt mit verschiedenen Figurenformen, macht Musik. Jede Puppe hat auch ihre eigene Stimme, ihren ganz eigenen Charakter. Worte setzt Schlumpf bewusst nur sparsam ein. Doch sie reichen aus, dass Kinder und Erwachsene verstehen, was tiefer an Sinn dahinter verborgen ist. … Und die begeisterten Kinder waren glücklich über den guten Ausgang der Geschichte.

Von tödlichen Kürbisbergen und trauter Zweisamkeit

 

Oliver Kühn in „Thurgauer Zeitung“,14. 12. 98

Sirnach: Puppentheater Marottino – Kein Kinderkram

Es gibt kleine und es gibt grosse Fische. Meistens gewinnen die grossen. Im Märchen „Der Kürbisberg“ ist es für einmal umgekehrt. Da kriegt der grösste Fisch wegen seiner Raffgier ganz schön das Maul gestopft. Und mit ihm ein ganzer Hofstaat. Dorothee Schlumpf war am vergangenen Samstag mit ihrem Puppentheater Marottino in Sirnach zu Gast. Wer zum „Kürbisberg“ gekommen war, bekam eine tolle Puppentheatervorstellung zu sehen. Toll, weil die Geschichte gut vorgetragen wird, aber auch, weil der“Kürbisberg“ bis zuletzt so Vorurteile widerlegt, dass Puppentheater Kinderkram sein soll. War es nämlich in diesem Fall nicht, wenn auch die untere Alterslimite auf fünf Jahre festgelegt war und die zwei Hauptfiguren Liu (arm, Hütte am See, hungrig) und Schi-Ling (entsteigt aus Kürbisbergen, vermag zu zaubern und gierige Herrscher zu bluffen) sehr kindlich waren.
Als die Grossen, König Peng mit seinem buckligen Diener, auftreten, ist es vorbei mit der vertrauten Zweisamkeit im idyllischen Grün. Peng braucht zur bestehenden Gattin (leicht mollig mit überproportioniertem Hintern) ein fesches Jungblut. Schi-Ling wäre ganz nach seinem Gusto, und so lässt er seine Armee aufmarschieren – gesichtslos und mit sicheren Plastiktrichtern als Nahkampfschutz -, um sich das Naturmädel in sein Schloss zu holen. Während Liu von der Situation leicht überfordert den Kopf in den Weidekorb steckt, heckt Schi-Ling einen sauberen Plan aus. …
Toll auch, weil Dorothee Schlumpf die einzelnen Puppen in ihren Charakteren klar beschreibt. Beachtlich, weil sie allen eine eigene Stimme zu verleihen vermag. Dass hier eine einzige Frau ein ganzes Puppenkabinett bestens im Griff hat, muss man sich erst immer wieder vergegenwärtigen, so klar unterschiedlich wird es gezeigt. Klasse Puppentheater, mit viel Sorgfalt vorgetragen.

„Der Kürbisberg“ oder wohin Habgier führen kann

 

Iris Zimmermann in „Zürcher Unterländer“, 14. 1. 99

Wangen-Brüttisellen: Sieben Kindergartenklassen tauchten in die spannende Welt der Märchen ein.

Die Kindergärtler erlebten die chinesische Geschichte „Der Kürbisberg“ intensiv mit. Sie feuerten die einen Figuren an und waren bei anderen mucksmäuschenstill…
Sie verfolgten neugierig, wie der einsame Knabe Liu Flöte spielen möchte, aber keinen Ton herausbringt, wie er zu seiner Silberflöte kommt und sie schnell wieder hergeben muss, oder wie der König Peng gegen den Willen der Königin Ping eine Zweitfrau sucht. Werden soll dies ausgerechnet Schi-Ling, welche Liu eben erst in der Blüte des Kürbiskern-Baumes entdeckt und als Freundin gewonnen hat.
Fasziniert von den Bewegungen und Stimmungen, erlebten die Kinder die Geschichte mit und konnten – ganz anders als im Fernsehen – aktiv am Geschehen teilhaben.
Noch ganz in der Welt des Märchens, blieben sie noch eine ganze Weile verträumt sitzen, obwohl sie längst wussten, dass das Märchen eigentlich zu Ende war.

Eine chinesische Liebesgeschichte

 

Sonja Augustin in „Der Landbote“, Nov. 95

Theater im Waaghaus: „Der Kürbisberg“ des Puppentheaters Marottino

…Das Spiel, in dem niedliche Handpuppen zum Zuge kommen, entspricht den Bedürfnissen der kleinen Zuschauer. Es nimmt einen ruhigen, beschaulichen Verlauf, kommt ohne furchterregende Monster aus, und die Puppenspielerin nimmt sich Zeit, geduldig auf …Ratschläge und Warnungen des gespannt mitfiebernden Publikums einzugehen. Viel Heiterkeit bei jung und alt erregt neben dem vom Regieren immer sehr rasch ermüdeten König Peng und seinem untertänigst buckelnden Oberdiener besonders auch die königliche Armee, die aus vier zackig marschierenden Holzstöpseln mit blechern funkelnden Halskrausen und umgestülpten roten Trichtern als Helmen besteht.

Gerechte Strafe für den König

 

Robert Lob in „Thurgauer Zeitung“, 21. 1. 2001

Der Kleinkunstverein BĂĽx lud an frĂĽhen Sonntagabend Kinder und Erwachsene zu einem Puppentheater in den Pfarreisaal ein.

….Es gelang Dorothee Schlumpf mit ihren wunderschönen, sehr geschickt geführten Handpuppen, ihrer wandelbaren Stimme, einer Panflöte und einer Mundharmonika nicht nur die Kinder für eine knappe Stunde in eine Märchenwelt zu entführen, wo die Liebe die Habgier besiegt, sondern auch ihre Eltern.

Der Froschkönig

 

Elke Krafka in „Figura“, Zeitschrift für Theater und Spiel mit Figuren, Nr. 39, Sept. 2002:


Vom Frosch zum Mann
Puppentheater Marottino: Der Froschkönig

Dorothee Schlumpf hatte vor einiger Zeit Aufsehen erregt mit dem japanischen Märchen Die Baumfrau, das sie ganz präzise und sensibel mit Handpuppen spielte. Nun hatte ein weiteres Stück Premiere: Der Froschkönig.
Dorothee Schlumpf greift in ihrer Inszenierung die alt-bekannte Geschichte der Brüder Grimm auf, in der die noch eher unreife Königstochter ihre verloren gegangene goldene Kugel gegen ein Versprechen eintauscht, das sie eigentlich nicht einlösen möchte. Aber einmal in die Pflicht genommen , gewinnt sie mehr als sie sich jemals hatte erträumen können: den vom Frosch zum Mann – respektive Prinzen – gewandelten Ehemann, mit dem sie in ein neues Königreich und in bessere Zeiten aufbricht.
Dorothee Schlumpf …setzt ihre Ressourcen so durchdacht ein, dass man oft meinen möchte, ein ganzes Ensemble sei hinter der Bühne…beschäftigt. Dabei wird sie auch noch von der geschickt eingesetzten Dramaturgie des Stückes unterstützt. …
Weitere Stärken, die Dorothee Schlumpf gut ausspielt, sind ihr Umgang mit Sprache und mit Lauten und mit dem dezenten Einsatz der live gespielten Musik. Dabei geht die Handpuppenspielerin von Variationen um den schwäbischen Dialekt aus, der sehr schnell zu einer Art Kunstsprache mutiert und gelegentlich – reduziert auf einzelne, gezielt eingesetzte Töne – Stimmungen ganz lautmalerisch vermittelt. Die Musik hingegen wird eher so eingesetzt wie beim Film, wenn Szenenübergänge angedeutet werden oder eine Handlung in eine weitere hinübergeleitet werden soll.
Und bei all dem fällt darüber hinaus auch auf, dass auf kleinste Details Sorgfalt verwendet wird: sensibel beobachtete und genauestens wiedergegebene Gesten, ein präzise ausgespieltes Geben und Nehmen, Aktion und Reaktion runden das Bild einer gelungenen und gut gemachten Arbeit ab.
Inszenierung, Figuren – bestehend aus Handpuppen, die gelegentlich ergänzt werden um kleine Stock- und Klappmaulfiguren -, Bühnenbild, Ausstattung und Spiel wurden von Dorothee Schlumpf selbst geleistet; Raphael Mürle hatte seine Regiehilfe zugesagt. Das Figurentheaterstück ist für ein Familienpublikum ab 5 Jahren geeignet und unterhält alle Altersgruppen aufs beste!
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Aus: „Neue Züricher Zeitung“, 15. 10.2002

Treuherziger Quaki
„Froschkönig“ im Theater Stadelhofen

….dass die Kinder (ab fünf Jahren) sich die Bäuche halten vor Lachen. Dorothee Schlumpf-Schürenberg erzählt mit ihren liebevoll gestalteten Handpuppen den „Froschkönig“, und zwar genau nach den Brüdern Grimm. Man kennt das Märchen ja in- und auswendig, und doch lässt es einen nicht kalt, wenn die Prinzessin von ihrem – im Theater Stadelhofen wunderbar pausbackigen – Vater angehalten wird, den Frosch zu sich ins Zimmer zu nehmen: „Kind, i glaub, er isch die Schicksal“…Das in Arbon domizilierte Puppentheater Marottino arbeitet mit einfachsten Mitteln… Die Kinder sind so begeistert von der Aufführung, dass sie noch auf dem Heimweg lauthals um die Wette quaken.
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Aus „Anzeiger von Uster“, 6. 3. 2002:

Kein Regent aus der Froschperspektive
Als zweitletztes Stück der KufKI-Ssison wurde im Püntschulhaus der „Froschkönig“ gezeigt

Als Familienspass gestaltete sich das Puppentheater „Der Froschkönig“…am Sonntagvormittag. Nicht nur die Kinder kamen auf ihre Kosten…
Bis auf den letzten Platz besetzt waren am Sonntagvormittag die aufgestellten Sitzreihen in der Turnhalle des Schulhauses Pünt in Uster. …Mit feinem Humor und sorgfältig ausgearbeiteten Bühnenbildern wurde die bekannte Geschichte erzählt. Hinter der Darstellung steckt Dorothee Schlumpf vom Puppentheater Marottino. Sie ist als Alleinunterhalterin für Figuren, Ausstattung, Inszenierung und Spiel verantwortlich.
Besonders interessant war es auch, die Dialoge zwischen den Figuren zu beobachten, die auf verschiedene Weise und in unterschiedlicher Tonlage sprachen. Die Tatsache, dass sich dahinter nur eine einzige Person verbirgt, zeigte, mit wie viel Liebe das Stück ausgearbeitet wurde. Erstaunlich war die Anfangsszene, bei der die Prinzessin mit dem Ball spielt. Sogar ein äusserst realistisch aussehender Kopfball war möglich….
Da sie sozusagen ein Ein-Frau-Theater darstellt, stammen auch die Dialoge von ihr. …Trotz dem spezifisch aufs Publikum ausgerichteten Humor legt sie Wert auf den archetypischen Charakter der Märchen. Eine tiefere Schicht des Menschen soll angesprochen werden, die durch die Jahrhunderte immer gleich bleibt. …
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Christof Lampart in „Tagblatt“, 18. 2. 2003:

Frösche befehlen, der Adel gehorcht
Das Puppentheater Marottino gastiert mit „Froschkönig“ in Bürglen

Bürglen. Märchen sind oft anders als man sie zu kennen glaubt. Dies erfuhren alle Zuschauer beim Gastspiel des Puppentheaters Marottino in der Theagovia….
Es ist gerade diese Bekanntheit (des Märchens), die den Aufführenden beim vorwiegend sich im Kindergarten- und Primarschulalter befindlichen Publikum schon im Vorfeld einen Bonus verschafft. Dass dieser bei einem im Grunde genommen bekannten Thema nicht nur klug verwaltet, sondern so genutzt werden kann, dass Jung und Alt auf das Gezeigte geradezu euphorisch reagieren, zeigt die Vorstellung.
Denn die Leiterin der Puppenbühne und zugleich deren einzige Spielerin, Dorothee Schlumpf, vereinigt in sich das Talent, durch ihre Interpretationen dem Publikum neue Sichtweisen auf ein Stück zu ermöglichen, von dem man dies gar nicht erwartete. Dabei zeigt sie nicht „ihren“ Froschkönig, sondern lehnt sich eng an die selten erzählte Originalfassung an…
Dass die Geschichte beim Publikum so gut ankam, lag zum einen an der unaufgeregten Erzählweise, zum andern aber auch an der schönen Bühnenausstattung und der sorgfältigen Nutzung der Sprache. Der schwäbische Dialekt hatte aus dem Mund der Amphibie ob seiner Gemütlichkeit schon fast etwas Heimeliges an sich. Gross und Klein liessen sich vom Geschehen schnell in den Bann ziehen und seufzten am Ende auf, - nicht nur weil die Prinzessin ihren Prinzen doch bekam, sondern auch weil man aus einem ebenso bekannten wie schönen Traum aufwachte.

Der Löwe und die Maus

 

Elke Krafka in „Figura“, Zeitschrift für Theater und Spiel mit Figuren, Nr. 44, Dez. 2003

Gegenseitige Abhängigkeit
Puppentheater Marottino: Der Löwe und die Maus; Premiere am 12. Oktober 2003

Gross und mächtig – klein und nichtig. Die Gegensätze ziehen sich an. Mit der Geschichte Der Löwe und die Maus greift Dorothee Schlumpf eine altägyptische Fabel auf, die Äsop bereits auffand und nachdichtete. Darin geht es um die Abhängigkeit der Lebewesen, denn der mächtige Löwe gerät eines Tages in die Fänge der Menschen, und nur die kleine Maus kann ihn aus seiner misslichen Lage befreien.
Dorothee Schlumpf ist für Ausstattung, Figuren und Spiel zuständig; Raphael Mürle führte Regie in dieser Handpuppen-Inszenierung. Faszinierend dabei sind die Genauigkeit der Beobachtung und die Animation der Figuren. Dorothee Schlumpf vermittelt Details, baut eine Spiellogik auf, die kaum gebrochen wird…Und so stehen sich ein voluminöser Löwe und eine kleine alleinerziehende Maus mit ihren kaum zu bändigenden Mäusekindern gegenüber. Das Gewaltige und das Fragile. Ergänzt wird das dramatische Personal noch um die beiden Herren, einer dümmer als der andere (was zusätzlich Stoff für weiterführende Dramatik liefert), die in die Steppe fuhren, um Löwen zu jagen. Kaum zu glauben, dass Dummheit noch reüssieren kann, denn beide Jäger fangen nach einiger Zeit den Löwen in ihrem Netz ein. Und obwohl der Löwe nie daran dachte, eines Tages von der Maus abhängig zu sein, so ist er es jetzt geworden. Denn nur mit ihrer Hilfe wird er befreit – die Maus zernagt die Fangnetze.
…die Ausstattung der Szenerie ist in braun-beigen Erdfarben gehalten, und das textile Material vermittelt im Licht einen warmen Eindruck. Die Handpuppen lassen Dorothee Schlumpfs „Handschrift“ erkennen: die Menschenfiguren sind – ihrem Intelligenzquotienten folgend – mit sehr kleinen Köpfen und umso grösser wirkenden Körpern ausgestattet; die Mäusekinder sind erstaunlich klein und dennoch hervorragend gut wahrnehmbar; Löwe und Maus sind imposant und menschlich-wirkend zugleich. Eine schöne und durchdachte Handpuppeninszenierung mit bemerkenswert aufgebauter Spiellogik.
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Nathalie Klüver in „Pforzheimer Kurier“, 6. 10. 200:3

Wie die Maus dem Löwen hilft
Figurentheater mit viel Humor und Sprachwitz
Lebendiges StĂĽck von Raphael MĂĽrle und Dorothee Schlumpf

…Die Koproduktion des Puppentheaters Marottino aus der Schweiz und des Figurentheaters Raphael Mürle aus Pforzheim feierte am Samstagnachmittag vor ausverkauftem Theater Mottenkäfig Premiere….
Die Fabel…verlängerten Raphael Mürle und Dorothee Schlumpf … sie fügten noch neue Figuren ein, so zum Beispiel die quirligen Kinder der Maus, die …partout nicht im Mäusebau bleiben wollen. Viele der originellen Dialoge lösten herzhaftes Gelächter bei den kleinen und grossen Zuschauern aus.
Mit viel Humor und Sprachwitz spielt Dorothee Schlumpf die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Maus, die in die Fänge eines hungrigen Löwen gerät. …
Der diplomierte Puppenspieler Raphael Mürle führte bei der phantasievollen Inszenierung Regie. Mit seinen ungewöhnlichen Inszenierungen hat er sich in der Figurentheaterwelt längst einen Namen gemacht. …
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Kathrin Gebert-Kuhn in „Der Landbote“, 15. 20. 2003:

Nichts geht ohne den grossen Mut der Kleinen
Das Stück „Der Löwe und die Maus“ ist spannend, witzig, ohne Mahngebärde und gehört zur Kategorie „klein, aber fein“.

…Regiesseur Raphael Mürle hat dem Tierteil einen parallel verlaufenden Menschenteil hinzugefügt und die Teile geschickt miteinander verwoben. Puppenspielerin Dorothee Schlumpf, zuständig für Figuren, Ausstattung uns Spiel, leistet wundervolle Arbeit. Sie spielt mit Handpuppen im Vordergrund, mit Holzfigürchen in der Kulisse alle Rollen, bringt die unterschiedlichen Stimmlagen überzeugend über die Rampe und erzeugt zwischendurch Töne auf Instrumenten.
Über den Wortwitz amüsieren sich die Erwachsenen erstmals, wenn die Mäusemutter ihre Jungen Ramses, Agatha, Eulalia und Nofretete beim Namen ruft. …
Bald treten der Löwe einerseits und Menschen andererseits auf. Der Löwe in Gestalt eines grossen, wollmähnigen Wesens, ist äusserst hungrig. Die beiden Grosswildjäger bieten puren Slapstick. …
Während die Grosswildjäger die Falle für den Löwen präparieren, streift ihr Dialog beiläufig allerhand aktuellen Wortwitz. Das Stück steigert das Tempo zum Höhepunkt …Unter viel Gelächter stiehlt sich die Idee des Stückes subtil und klammheimlich in die Köpfe der begeisterten Zuschauer.
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„Thurgauer Zeitung“, 3. 11. 2003:

Modern erzählt mit alter Technik
In den Genuss einer wunderschön inszenierten Fabel kam, wer am Sonntagnachmittag im Aadorfer Kleinkunstsaal dem Gong-Gastspiel des Puppentheaters Marottino beiwohnte.

Aadorf – Das Theater Marottino ist die fantastische Theaterwelt der Dorothee Schlumpf-Schürenberg … .Dabei versteht sie es gekonnt, durch subtile Dialoge, passende Szenerien und vor allem durch das Live-Moment eine Atmosphäre zu schaffen, welche in den Bann zieht. Alles, was die Theaterfrau aus Arbon tut, macht sie in diesem Moment. Da erklingen keine Musik, sonstige Geräusche oder gar Dialoge aus dem Off – eine wohltuende Ausnahme. Zugleich wird so frappierend offenbart, dass ein umfassendes (Figuren-)Theatererlebnis auch in unserer von technischen Dingen dominierten Welt mit einfachen Mitteln möglich ist. Die rund 50 Zuschauer am Sonntagnachmittag in Aadorf schätzten dies, wie der kräftige Schlussapplaus bewies.
Obwohl die Fabel…wohl bekannt sein dürfte, bot der Stoff Raum für eine eigenständige Inszenierung, die nicht nur das Geschehen schön wiedergab, sondern zugleich die Augen für weitere Feinheiten öffnete. Gelungen war auch das Einsetzen verschiedener Perspektiven, kamen doch – je nach dem, wie weit die handelnden Personen vom Bühnenrand entfernt waren – verschieden grosse Stock-, Stab-, Finger-, Klappmaulfiguren, vor allem aber Handpuppen zum Einsatz. Dazu kamen die gelungenen Texte. Sie transportierten zwar allerhand Moralisches für die Kinder, wirkten aber nie antiquiert. Ja, einige Wortspiele dürften sogar nur die Erwachsenen begriffen haben. (art.)

Das Schloss auf dem Meeresgrund

 

Marianne Siegrist in „Der Landbote“, Winterthur, 28. 11. 2000

Das Schloss auf dem Meeresgrund im Waaghaus

Dorothee Schlumpf-Schürenberg, Seele und Faktotum des Puppentheaters Marottino in Arbon, zeigt im Waaghaus ihre letztjährige Neuinszenierung „Das Schloss auf dem Meeresgrund“. Anders als ihre früheren Inszenierungen wendet sich dieses japanische Märchen an ältere Kinder und Erwachsene…
Der Fischer Uraschima wird, zum Lohn für seine Barmherzigkeit mit einem wunderbaren Fisch, auf den Meeresgrund eingeladen und verbringt dort mit der Königstochter drei herrliche Tage in einem Reich des Friedens. Von Heimweh geplagt, will er zurück auf die Erde, nicht ahnend, dass dort unterdessen dreihundert Jahre vergangen sind. Doch seine traurige Einsamkeit währt nicht lange; denn sein Zauberkästchen, Abschiedsgeschenk der Prinzessin, erfüllt ihm und seinen bald zahlreichen Freunden jeden Wunsch – solange man es nicht öffnet. …
Wie immer bei Dorothee Schlumpf …sind die Figuren sehr schön und auch einfaltsreich gestaltet, so etwa die Meerestiere, die Menschengestalt annehmen, wenn sie sich aufrichten, oder der König der Meere mit seiner Wellenkrone. Wie immer ist auch die Figurenführung hervorragend und zeigt, was mit „simplen“ Handpuppen möglich ist – wenn man`s kann. Auch die für diese Bühne charakteristische Mischung von Märchenatmosphäre und Nüchternheit fehlt nicht, ebenso wenig wie der Sprachwitz, der allerdings zum Teil kleinere Kinder glatt überfordern würde.